28. April 2025
Remo Hummel ist vor 30 Jahren mit einer Maurer-Ausbildung bei Wüest ins Berufsleben gestartet. Er spricht über den beruflichen Wandel und wie er sich in dieser Zeit entwickelt hat.
1. Remo, wenn du dich an den 14. August 1995 zurückerinnerst, was fällt dir spontan ein?
Nervös, wie man beim ersten Tag der Lehre halt so ist. Wir waren vier Lernende, die gleichzeitig angefangen haben. Der damalige Technische Leiter Rolf Obrist hat uns empfangen und uns zuerst einmal ein paar grundsätzliche Regeln mit auf den (Lebens-)Weg gegeben. Danach hat mich Rolf auf die Baustelle gebracht, wo der Polier mich empfing.
2. Erzähle uns über deine berufliche Karriere bei Wüest.
Ich habe die Lehre als Maurer EFZ abgeschlossen und bin danach lange mit dem Pneubagger gefahren. Daneben konnten wir bei Wüest schon immer verschiedene Tätigkeiten ausführen und Kurse besuchen, lange bevor Kurse und SUVA-Arbeitssicherheit obligatorisch wurden. Im 2003 habe ich mich zum Vorarbeiter weitergebildet und konnte anschliessend direkt die Polier-Schule erfolgreich abschliessen. Sechs Jahre später habe ich die Bauführerschule besucht und arbeite seither in dieser Funktion.
3. Welche Aufgaben hast du heute in der Unternehmung?
Ganz verschiedene. Ich bin Ausbildner und verantwortlich für die Lernenden, zuständig für den Bereich Bohren-Trennen und habe mich bei der digitalen Schalungsplanung spezialisiert. Daneben bin ich als Bauführer tätig mit Spezialgebiet Quellfassung und Abwasser-Anlagen.
4. Was schätzt du an deiner Arbeit?
Es ist kein Tag gleich wie ein anderer. Das schätze ich sehr, weil man so viel Abwechslung und unterschiedliche Begegnungen im Berufsleben hat.
5. In deiner Zeit hast du drei Wüest-Familiengenerationen erlebt. Was zeichnet für dich die Familienunternehmung aus?
Die Nähe zu den Familienmitgliedern bringt grosse Vorteile mit sich. Man kann Themen rasch und unkompliziert anbringen und diskutieren. Zudem bringt die Familie dem Baukader grosses Vertrauen entgegen, damit sie in ihrer täglichen Arbeit auch selbständig zum Wohle der Unternehmung entscheiden können.
6. Was machst du in deiner Freizeit?
Ich bin gerne draussen in der Natur, sei es bei Ausflügen, auf den Skis und Snowboard oder auf dem E-Bike.
7. Welches sind für dich die grössten Veränderungen während den letzten 30 Jahren?
Für mich hat sich am meisten der Personaleinsatz geändert. Früher waren pro Baustelle viel mehr Mitarbeitende eingesetzt, dafür mit geringerer Unterstützung von Maschinen und natürlich von digitalen Hilfsmitteln.
8. Welche Aspekte des Wandels erachtest du als positiv, welche sind eher herausfordernd?
Als positiv erachte ich die digitale Vermessung und Planung – das hilft unseren Leuten enorm auf der Baustelle! Zudem ist der Maschinen- und Kraneinsatz heute viel höher und unterstützt so das Team bei schweren Tätigkeiten. Persönlich finde ich, dass sich das Fachwissen und Einsatzwille auf der Baustelle in den letzten Jahren nicht unbedingt positiv entwickelt hat.
9. Was wünschst du dir persönlich für die Zukunft?
Ich habe viele Personen erlebt, die ihre Wünsche aufs Pensionsalter aufgeschoben haben und sie dann nicht mehr verwirklichen konnten. Ich wünsche mir, dass ich auch zukünftig einen guten Ausgleich zum beruflichen Alltag finde und meinen persönlichen Zielen und Wünschen nachgehe.
Remo, vielen Dank für deine Zeit und deinen jahrelangen Einsatz!
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